Wintergetreide – Günstiger Zeitpunkt für Pflanzenschutzmaßnahmen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 14.05.2018
In der Region befinden sich die meisten Bestände bereits im Auflaufen. S. Hörner, der Pflanzenschutzfachmann vom Amt in Ilshofen rät, in Wintergerstenbeständen jetzt auch in schwächeren Beständen zur Durchführung der Abschlussbehandlung und beschreibt die Entwicklungsstand in Winterweizen und Triticale.
Wintergerste: Die Kultur schiebt jetzt auch in den späten Lagen die Ähren und sollte, wo noch nicht geschehen, mit einer Abschlussbehandlung gespritzt werden. In Versuchen der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass diese Behandlung mit den richtigen Mitteln hochwirtschaftlich mit deutlichen Mehrerträgen ist. Aus Sicht des Ilshofener Fachmannes sind nachfolgende Präparate zur Bekämpfung der Begleitflora in Wintergerste erste Wahl: Amistar Opti (1,5 Liter/ha) oder Credo (1,2 Liter/ha) + Azolhaltiges Fungizid wie beispielsweise Elatus, Aviator oder Adexar.
Tipp: Der Experte empfiehlt auch schwache Bestände, evtl. mit verringerter Aufwandmenge, zu behandeln, denn der Pilzinfektionsdruck ist derzeit hoch. Die Maßnahme bietet erste Gewähr dafür, dass die Wintergerste „sauber“ durch die Saison geht.
Winterweizen und Wintertriticale: In Weizen und Triticale ist in vielen Beständen schon das Fahnenblatt sichtbar. Verbreitet sind vor allem auf schwachen Standorten Aufhellungen der Spitzen oder auch der mittleren Blattbereiche erkennbar. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um physiologische, d.h. nicht krankhafte Reaktionen der Pflanzen auf Pflanzenschutzmaßnahmen oder trockenheitsbedingter Witterungsstress. Gelbrost spielt dabei bei uns keine Rolle.
Aufgrund des Infektionsdrucks wird in den meisten Fällen in der nächsten Woche eine Blattbehandlung auf das Fahnenblatt sinnvoll sein. Dann sollten vor allem Fungizide mit einer guten Dauerwirkung zum Einsatz kommen. Mittel der Wahl sind beispielsweise Ceriax, Ascra XPro, Adexar oder Elatus Era Opti. Bis zur möglichen Ährenbehandlung dauert es ca. noch 14 Tage bis 3 Wochen. Durch das momentane Infektionsgeschehen wäre das Ertragsrisiko viel zu hoch will man diesen Zeitraum komplett ohne Fungizidschutz überbrücken.
Tipp: Bei einer guten Vorlage kann eine spätere, evtl. notwendig werdende Fusariumbehandlung mit einem günstigen Azolpräparat durchgeführt werden.