Getreide – Wintergerste unter optimalen Bodenbedingungen gesät
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 16.10.2020
Pflanzenschutzexperte G. Münkel sieht, dass im Rhein-Neckar-Kreis die diesjährige Wintergerste im Vergleich zum Vorjahr unter optimalen Bodenbedingungen gesät worden ist. Viele Betriebe haben die letzten Tage genutzt, um eine frühe Herbizidmaßnahme in den Auflauf der Gerste zu legen. Dieser Termin war sehr gut gewählt. In der kommenden Woche eröffnet sich laut Wetterprognose am Wochenbeginn erneut ein Zeitfenster für die Durchführung von Herbizidmaßnahmen. Ist der Ackerfuchsschwanz noch sehr klein und erst am durchstoßen, kann dabei mit den bekannten Bodenherbiziden gearbeitet werden. Bildet sich beim Ackerfuchsschwanz aber bereits das zweite Blatt ist es für diese Mittel zu spät. Dann sollte mit der Behandlung noch etwas länger abgewartet werden. Bis zum 2 bis 3-Blatt Stadium kann in den Fällen zum Bodenherbizid 0,9 Liter/ha vom blattaktiven Axial 50 zugemischt werden.
Bei den aktuellen Temperaturen ist es an der Läusefront noch entspannt. Dies kann sich vor allem in den wärmeren Lagen unseres Dienstbezirkes schnell ändern. Läuse können Überträger von Verzwergungsviren sein. Ab dem zwei bis drei Blattstadium der Wintergerste sollte die Bestände in regelmäßigen Abständen auf Befall kontrolliert werden. Idealerweise werden die Kontrollen in den sonnigen Mittagsstunden durchgeführt. Dann kann man den Bestand gegen das Sonnenlicht betrachten und erkennt den Besatz viel leichter. Zu sehen sind dann die Läuse als schwarze Punkte an den Blättern. Ratsam ist es sich in jedem Fall zu vergewissern, dass es sich nicht um Erdpartikel handelt die an den Blättern haften. Der Richtwert für eine Bekämpfung liegt bei 20% Befall.