Getreide – Krankheitsbefall hielt sich bis jetzt sehr in Grenzen
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 19.05.2020
Die Pflanzenschutzexpertin aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis H. Saddedine berichtet, dass sich der Befall mit Getreidekrankheiten bis jetzt in der gesamte Region sehr in Grenzen hielt.
Wintergerste hat die Ähren geschoben oder steht in der Blüte (BBCH 59-61). Der Krankheitsbefall hielt sich bis jetzt sehr in Grenzen. Netzflecken oder Rhynchosporium sind in geringem Umfang in anfälligen Sorten, die noch nicht mit Fungiziden behandelt wurden, sichtbar. Für die Ramularia-Sprenkelkrankheit fehlte bisher die Kombination von Feuchtigkeit mit intensiver Sonnenstrahlung, kann sich aber noch entwickeln.
Bitte beachten: Fungizide können je nach Mittel bis Ende Ährenschieben oder Beginn Blüte eingesetzt werden.
Winterweizen schiebt das letzte Blatt (BBCH 37-39). Septoria-Tritici-Befall steigt in unbehandelten Beständen nur langsam nach oben bzw. ist auf den oberen drei Blättern nicht zu finden. Im Fahnenblatt-Stadium ist eine Behandlung gegen Septoria notwendig, wenn Befall auf der fünften Blattetage (F -4) bei 40% der Blätter festgestellt wird. Gelbrost konnte sich bis jetzt nicht etablieren. Sind die Bestände überwiegend gesund, kann eine wirtschaftliche Einmalbehandlung im Stadium Beginn bis Mitte Ährenschieben (BBCH 50-55) gewählt werden um Blatt und Ähre ausreichend zu schützen.
Mittelbeispiele: Adexar (2,0 Liter/ha), Ascra Xpro (1,5 Liter/ha), Ceriax (2,5 Liter/ha), Champion+Diamant (0,9+0,9 Liter/ha), Elatus Era (1,0 Liter/ha) bzw. Elatus Era+Folpan 500SC (1,0+1,5 Liter/ha, Septoria-Resistenzschutz), Gigant (1,0 Liter/ha) oder das neue Revitrex+Comet (1,5+0,5 Liter/ha).
Bitte folgende Aufbrauchsfristen beachten:
- Wirkstoff Chlorthalonil (Amistar Opti, Zakeo Opti) bis 20.05.2020
- Wirkstoff Fenpropimorph (Diamant, Juwel Top, Corbel, Opus Top) bis 30.10.2020
- Wirkstoff Triadimenol (Ceralo, Matador) bis 28.02.2021
Sommergerste und Sommerhafer: Beide Kulturen bilden den zweiten Knoten (BBCH 32) und sind gesund. Die aktuelle Witterung ist günstig für den Einsatz von Wachstumsreglern.