Ackerbau – Weiterhin keine Niederschläge in Sicht
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 29.05.2020
Für das Pflanzenbauberaterteam vom Landwirtschaftsamt Ilshofen sind weiterhin keine Niederschläge in Sicht. Inwieweit die gefallenen Niederschläge den Getreidebeständen für eine Kornfüllung reichen bleibt aus deren Sicht abzuwarten. Auch die Grundfuttersituation ist weiterhin sehr angespannt.
Wintergerste: Der Frost vom 11. auf den 12. Mai hat auch in der Wintergerste deutliche Spuren hinterlassen, welche erst jetzt richtig sichtbar werden. Das Zusammenspiel von Niederschlag, Luftfrost und dem Nordwind haben in der zu dieser Zeit blühenden Wintergerste zu Schäden in teils erheblichem, noch nicht gesehenem Ausmaß geführt. Den Schaden kann man nicht auf Sorten, Saatzeiten oder Gemarkungen einschränken. Auch aus den Nachbarkreisen gibt es Meldungen.
Zwei mögliche Strategien in Weizen:
- In gut entwickelten, anfälligen oder überzogenen Beständen kann man den Ertrag einschließlich der Ährenbehandlung jetzt in der Blüte absichern.
- In dünneren, gesunden Beständen ist es fraglich ob sich eine Fungizidbehandlung wirtschaftlich rentiert.
Insgesamt betrachtet ist die Gefahr mit Fusariumbefall dieses Jahr gering, da es für eine Infektion in die Blüte regnen muss. Wenn bis Ende nächster Woche keine Niederschläge fallen ist der Weizen mit der Blüte durch. Auf Spätsaaten ist weiterhin zu achten. Für die Durchführung einer Abschlussbehandlung empfehlen die Ilshofener Fachleute:
Ascra Xpro, Elatus Era, Skyway Xpro und weitere.
Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Epoxiconazol sollten aufgebraucht werden.
Adexar, Ceriax, Osiris.
Eine Anwendung mit reduzierter Aufwandmenge wäre ebenfalls möglich.
Zuckerrüben: Zuckerrüben die gleichmäßig aufgelaufen sind und bereits behandelt wurden kommen in der Regel mit den neu zugeflogenen schwarzen Bohnenblattläusen gut zurecht. Die grüne Pfirsichblattlaus, welche als Hauptvirusüberträger zählt, ist in den seltensten Fällen zu finden. Auf die erst in der zweiten Welle auflaufenden Zuckerrüben ist weiterhin zu achten und ggf. eine Behandlung durchzuführen.
Mais: Der Mais hat sich nach dem Frost erstaunlich schnell und gut erholt. Teilweise gibt es durch die fehlende Mesurol-Beize Schäden durch Raben- und Saatkrähen. Wenn noch Problemunkräuter im Bestand sind können diese jetzt bekämpft werden.
- Winden und Ampfer: Arrat + Dash (0,2+1)
- Disteln 15-20cm Wuchshöhe: Effigo 0,35 oder Lontrel 720 SG
- Winden: Mais-Banvel WG 0,35-0,5
Anwendungshinweise beachten um Schäden zu vermeiden!!!