Ackerbau – Was steht an?
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 15.02.2019
Aus Sicht des Pflanzenschutzexperten H. Lindner ist es vor allem auf warmen trockenen Südlagen möglich, dass der Zuflug der Stängelschädlinge einsetzt. Jetzt sollte das Fluggeschehen also unbedingt überwacht werden. Dazu sollten unbedingt Gelbschalen ausgebracht werden. Bitte an eine Gitterabdeckung der Schalen denken, da die Gelbschalen auch Hummeln anlocken die jetzt bereits bei kühleren Temperaturen unterwegs sind.
Sofern in den Beständen noch die Durchführung von Unkrautbekämpfungsmaßnahmen notwendig sind, kann dazu beispielsweise Effigo oder das neu zugelassene Mittel Korvetto eingesetzt werden. Neu ist bei diesem Mittel, dass es relativ sicherer gegen Klettenlabkraut und Taubnessel wirkt. Auch gegen Klatschmohn und Storchschnabelarten hat das neue Produkt Wirkungsvorteile gegenüber vergleichbaren Konkurrenzprodukten. Obwohl beide genannten Mittel auch relativ gut gegen Ackerkratzdisteln wirken ist die Bekämpfung dieser Spezies im Frühjahr schwierig. Da das Distelwachstum erst bei deutlich wärmeren Temperaturen, in der Regel oft erst im April einsetzt, ist dann aus vielerlei Gründen keine Anwendung mehr möglich.
Wichtig ist jetzt auch die Kontrolle der Getreideflächen auf Ackerfuchsschwanzbesatz.
Achtung: Hohe Tag/Nacht-Temperaturdifferenzen mit intensiver Sonne und Nachtfrost bedeuten für die Kulturbestände Stress. Die Durchführung von Pflanzenschutzmaßnahmen sollte deshalb gut überlegt werden. Solange die Nachttemperaturen noch deutlich unter den Gefrierpunkt liegen, sollte auf die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden (Ausnahme: Glyphosat beispielsweise vor Sommergerste).
Hinweise: Vor den ersten N-Gaben im Winterraps sollten unbedingt die notwendige Düngebedarfsberechnung durchgeführt werden. Weitere Informationen dazu können unter www.duengung-bw.de abgerufen werden.