Ackerbau – Stand der Kulturen im NOK
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 24.04.2019
N. Waldorf vom Landwirtschaftsamt in Buchen informiert heute über die regionale Situation in Winterraps und beschreibt ihre Einschätzung zur Durchführung von Maßnahmen in Getreide und Erbsen.
Winterraps: Die Durchführung einer Blütenbehandlung ist derzeit nicht sinnvoll. Auch eine Insektizidbehandlung ist momentan nicht nötig.
Wintergerste: Die Entwicklung der Gerste ist rasant. In frühen Lagen wird schon das letzte Blatt geschoben. Die Krankheitssituation ist nach wie vor entspannt. Aus heutiger Sicht liegt der Schwerpunkt der Krankheitsbekämpfung bei der Ramularia. Nutzen Sie daher letztmalig die Möglichkeit Amistar Opti einzusetzen. Die Abverkaufsfrist endet am 30.04., die Anwendung darf bis 20. Mai erfolgen.
Derzeit sollten Fungizidmaßnahmen weiter geschoben werden. Als mögliche Mischpartner mit langer Dauerwirkung eignen sich Carboxamid-Azol-Kombinationen wie Aviator XPRO, Adexar oder andere. Inwieweit Aufwandmengen reduziert werden können, richtet sich nach der persönlichen Ertragserwartung und dem Einsatzzeitpunkt. Konkrete Empfehlungen folgen sobald sich die Wettersituation ändert und Fungizideinsätze tatsächlich anstehen. Eine Nachkürzung mit Ethephonhaltigen Wachstumsreglern ist bis zum Grannenspitzen möglich, sollte aber z.Z. aufgrund der Trockenheit unterbleiben.
Winterweizen: Die Kultur befindet sich überwiegend in BBCH 31/32. Auch hier spielen Blattkrankheiten keine Rolle. Wachstumsreglermaßnahmen sollten erst wieder nach Niederschlägen in Erwägung gezogen werden.
Sommergetreide: Die Herbizidanwendung sollte noch geschoben werden. Nach Niederschlägen ist mit erneutem Unkrautauflauf zu rechnen.
Körnererbsen: Jetzt unbedingt die Herbizidwirkung kontrollieren. Aufgrund der Trockenheit ist nämlich zu befürchten, dass die Bodenherbizide nicht ausreichend gewirkt haben. Bei den derzeitigen Witterungsbedingungen ist eher der Einsatz eines Striegels zu überlegen. Die Erbsen vertragen einen Striegeleinsatz ab etwa 5cm Wuchshöhe.
Auch das Auftreten des Blattrandkäfers muss beobachtet werden. Die Käfer sind schwer zu finden, charakteristisch ist aber der bogenförmige Blattrandfraß. Ertragsrelevant ist weniger der Blattfraß, sondern der Larvenfraß an den Wurzeln und Knöllchen. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10% Blattfraß. Im Bedarfsfall sollte umgehend mit einem zugelassenen Mittel behandelt werden.