Ackerbau – Nicht überstürztes Handeln sondern Wachsamkeit ist gefordert
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 12.05.2020
Aus Sicht des renomierten Pflanzenschutzberaters H. Linder hat der Pilzbefalllsdruck im Getreide insgesamt betrachtet etwas zugenommen und gibt jetzt auch Anlaß zur Wachsamkeit jedoch nicht zum überstürzten Handeln.
Winterweizen: Frühe Weizenbestände bilden das Fahnenblatt aus. Spätsaaten befinden sich noch im 2 Knotenstadium. Abgesehen von einigen Sorten die mit Streßflecken, sind momentan keine Probleme erkennbar. Zur Monatsmitte können die ersten Abschlußbehandlungen erfolgen. Vergleichbares gilt für Dinkel, Roggen und Triticale.
Wintergerste: Nach dem Ährenschieben sind heuer wieder Ähren mit Flugbrand sichtbar. Sofern Bestände zur Saatgutgewinnung verwenden werden sollten, sollten diese intensiv kontrolliert werden, um Kenntnis über den Gesundheitsstatus zu haben. Achtung: Zur Abreife hin sind die Flugbrandähren nicht mehr auffällig und kaum erkennbar.
Sommergerste: In der Sorte Avalon konnte erster Mehltaubefall festgestellt werden. Regelmäßige Bestandeskontrollen durchzuführen ist jetzt nahezu unerläßlich. Mischungen von Mehltaufungiziden mit Herbiziden sind problemlos möglich.
Zuckerrüben: Der Befall durch die schwarze Bohnenlaus hat deutlich zugenommen. Die Schadschwelle von 30% befallener Pflanzen wurde vielfach überschritten. Im Bedarfsfall kann Pirimor mit 300 g/ha in ca. 300 Liter/ha Wasser angewendet werden.
Die am Wochenende gefallenen Niederschläge bringen gute Anwendungsbedingungen für die 2. oder 3 NAK Behandlung mit sich. Bitte beachten, dass in vielen Insektiziden Netzmittel vorhanden sind, die in Mischung mit Herbiziden die Kulturverträglichkeit stark herabsetzen können. Wir raten zur Vorsicht und bei fehlender Erfahrung zu getrennten Behandlungen.
Erbsen und Ackerbohnen: In beiden Kulturbeständen müssen ab sofort die Läuse im Augen behalten werden. Im Bedarfsfall Pirimor einsetzen.