Ackerbau – Infos zu Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben und Sojabohnen
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 13.04.2020
G. Münkel, der amtliche Berater aus dem Rhein-Neckar-Kreis, informiert heute über Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben und Sojabohnen.
Winterraps: Auf vielen Flächen blüht der Raps mit einer Stärke von deutlich über 10%. Ab diesem Stadium schädigt der Rapsglanzkäfer nicht mehr. Nach Rücksprache mit den Kolleginnen und Kollegen von Karlsruhe bis Tauberbischofsheim zeigt sich ein einheitliches Bild, dass auch in Rapsbeständen, die noch nicht so stark blühen, kaum Rapsglanzkäfer vorhanden sind bzw. die Schadschwelle von 8 Käfern je Pflanze nicht erreicht wird. Trotz allem müssen Sie Ihre eigenen Bestände am besten nachmittags kontrollieren. Ansonsten verweisen wir auf das letzte Rundschreiben.
Wintergerste: Die Wintergerste befindet sich je nach Sorte und Standort überwiegend im Stadium ein Knoten. Nur in gut entwickelten Beständen ohne Stresssymptome sollten Wachstumsreglermaßnahmen durchgeführt werden. Achten Sie bei der aktuell intensiven Sonneneinstrahlung auf eine angepasste Aufwandmenge. Heute melden die Wetterdienste für die nächsten Tage nach wie vor keine nennenswerten Niederschläge. Entscheiden Sie erst nach Ostern, ob und wie stark Sie einkürzen müssen. Eine überzogene zweite N-Düngung ersetzt keinen Regen, lockert keine Bodenverdichtungen und führt auch nicht zu einem Gasaustausch an der Wurzel bei verkrusteten Oberflächen! Abgesehen von leichtem Mehltau bei Winterbraugerste gibt es aktuell keine Krankheiten von Bedeutung.
Winterweizen: Der Winterweizen befindet sich im Stadium Ende der Bestockung bis Anfang Schossen. Frühe Grannenweizen haben in der Rheinebene auch schon das ein Knotenstadium erreicht. Bei anfälligen Sorten wie z.B. RGT Sacramento muss auf Mehltaubefall geachtet werden. Erst behandeln, wenn der Mehltau vom Stängelbefall auf die darüber liegenden Blätter übergeht. In diesem Fall bietet sich das Produkt Vegas an. Vergilbte ältere Blätter, die auch rötlich braun sein können, zeigen keine neuen Krankheitssymptome die zu behandeln sind. Lediglich Herbstinfektionen von Blattseptoria sind zu finden. Bei der aktuellen Trockenheit besteht keine Gefahr für die darüber wachsenden Blätter. Die Verfärbungen sind bedingt durch eine zu nasse Saat, Bodenverdichtungen im unteren Bereich sowie eine Verkrustung im Oberboden. Auch Nährstoffmangel durch Stickstoff und Schwefel kommen hinzu. Die wichtigste Pflegemaßnahme ist hier: REGEN!!!
Winterroggen: Auf den im Herbst gebildeten Blättern findet man bereits Braunrost. Bestände regelmäßig auf Rost kontrollieren. Behandeln Sie erst, wenn der Braunrost auf den Blättern, die im Frühjahr gebildet wurden, zu sehen ist.
Zuckerrüben: In der Rheineben sind früh gesäte Zuckerrüben aufgelaufen. Der Karsamstag könnte hier ein guter Termin für die erste NAK sein.
Sojabohnen: Saatzeitversuche zeigen, dass es wenig Ertragseffekte bei den Sojabohnen gibt, außer bei Spätsaaten nach dem 10. Mai. Vorteile einer früheren Saat sind etwas höhere Hülsenansätze und eine frühere Ernte. Es kann richtig sein, die Bohnen jetzt schon zu säen. Aktuell sind die äußeren Bedingungen dafür gegeben. Die Unkrautbekämpfung direkt nach der Saat bzw. nach dem Walzen ist eine unverzichtbare Maßnahme im konventionellen Sojabohnenanbau.
Zum Einsatz haben sich folgende Mischungen bewährt:
1,5 (leichter Boden) bis 2,0 kg/ha Artist plus 0,25 Liter/ha Centium 36 CS oder
0,8 Liter/ha Spectrum plus 0,25 Liter/ha Centium 36 CS plus 0,3 (leichter Boden) bis 0,4 Liter/ha Sencor Liquid.
Tipp: Impfung mit den Knöllchenbakterien im Schatten durchführen und bei Produkten auf Torfbasis kein gechlortes Wasser als Bindemittel verwenden. Das Walzen nach der Saat wird nur auf steinigen oder schweren Böden empfohlen.