Ackerbau – Im Taubertal schlagen die ausbleibenden Niederschläge mittlerweile auf’s Gemüt
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 17.04.2020
Die ausbleibenden Niederschläge schlagen auf’s Gemüt. – Viele ackerbauliche Maßnahmen sind mit hohen Unsicherheiten belastet. H. Linder berater im Main-Tauberkreis: „Es bleibt die Erfahrung und gleichzeitig auch die Hoffnung, dass ein in trockener April besser zu verkraften ist als ein trockner Mai.“
Winterraps: Aufgrund der Wetterlage besteht momentan kein Handlungsbedarf. Individuelle Prognosen zum Befallsrisiko mit Rapskrebs sind unter www.isip.de möglich.
Wintergetreide: Die Anwendung eines Wachstumsreglers sollte - wenn überhaupt - sehr vorsichtig und nur auf guten Standorten erfolgen. Fungizidmaßnahmen sind derzeit i.d.R. nicht notwendig.
Wintergerste: In vielen Beständen besteht nächste Woche mit der Ausbildung des Fahnenblattes die Möglichkeit zur Abschlußbehandlung. Warten Sie momentan weiter ab.
Sommerungen: Auch kleine Fehler durch zu tiefe Saatbeetbereitung oder zu flache Saat ‚ahndet‘ die Natur heuer konsequent. Bei der Maissaat daher konsequent auf eine Ablage auf feuchtem Bodenhorizont (ca. 5 cm) und eine gute Rückverfestigung achten.
Sommergetreide: Sofern die Saat trocken liegt, kann gewalzt werden. Während des Keimprozesses bis zum 2 Blattstadium sollte dies jedoch unterbleiben. Warten Sie mit der chemischen Unkrautbekämpfung bis ausreichend Unkrautauflauf vorhanden ist. Alleinig die Bekämpfung von Flughafer oder Ackerfuchsschwanz muss zwingend vor dem Bestandesschluß erfolgen. Denken sie bei dem trockenen Wetter an den Striegel!
Zuckerrüben: Die Auflaufsituation ist häufig nicht zufriedenstellend. Neben der Trockenheit sind es die Frostschäden vom 14./15. April die den Beständen zugesetzt haben. Achtung: Angefrorenen Blattspitzen haben sich zwischenzeitlich ausgewachsen. Erfrorene Rüben sind 2 Tage später kaum mehr zu finden. Die Verträglichkeit der Unkrautbekämpfungsmaßnahmen ist entspannt. Bei stärkerem Befallsdruck sollten entsprechende Ölzusätze nicht fehlen.
Erbsen/Ackerbohnen: Auf den Blattrandkäfer achten!. Bei Starkbefall der das Wachstum unterbindet, sollte mit den entsprechend zugelassenen Mitteln umgehend reagiert werden.
Grünland: Auf Standorten die traditionell spät gemäht werden (Pferdeheu) entwickelt sich häufig die Herbstzeitlose zum Problem. Im Augenblick die Möglichkeit die jetzt gut sichtbare giftige Pflanze durch einen Schröpfschnitt zurückzudrängen. Im Bedarfsfall amtliche Beratung anfordern!