Ackerbau – Heute im Blickfeld: Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben, Sojabohnen und Mais
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 13.04.2020
G. Münkel, der Sinsheimer Pflanzenschutzfachmann, informiert heute für den Rhein-Neckar-Kreis über Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben, Sojabohnen und Mais
Winterraps: Die Rapsbestände im Rhein-Neckar-Kreis sind sehr uneinheitlich. Sollten Sie Fragen zum Einsatz von Pflanzenschutzmittel haben, kontaktieren Sie uns telefonisch.
Wintergerste: Die Wintergerste zeigt sich weiterhin sehr unterschiedlich in ihrer Entwicklung. Gute Bestände schieben überwiegend das letzte Blatt. Legt man die Wetteraussichten für die nächsten 8 Tage zu Grunde, wird um den 25. April in den wärmeren Gebieten mit dem Grannen Spitzen zu rechnen sein. Das wäre noch einmal 8 Tage früher als im letzten Jahr. Es gibt aber auch Schläge, die noch deutlich weiter in ihrer Entwicklung zurück sind. Die Krankheitssituation ist entspannt. Lediglich auf Mehltaubefall in den bekannten Winterbraugersten ist zu achten. Informationen zur Abschlussbehandlung erhalten Sie im nächsten Rundschreiben.
Winterweizen: Auch der Winterweizen ist in seiner Entwicklung gut eine Woche im Vergleich zum Vorjahr voraus und befindet sich überwiegend im Stadium Schossbeginn bis zwei Knoten Stadium. Frühe Grannenweizen in der Rheinebene sind auch schon weiterentwickelt. Prinzipiell ist das ein bis zwei Knoten Stadium der richtige Einsatztermin für Wachstumsregler wie z.B. Moddus, Prodax, Fabulis und andere. Auf guten Standorten sollte die Entscheidung einen Wachstumsregler einzusetzen sehr zeitnah erfolgen. Passen Sie die Aufwandmenge an die Lagerneigung der Sorte, die intensive Sonneneinstrahlung, der Bestandesdichte, der realistischen Ertragserwartung und der Wasserverfügbarkeit an. Insgesamt betrachtet ist der Weizen gesund. Falls Sie Gelbrost im Gebiet finden wären wir dankbar für eine Rückmeldung von Ihrer Seite. Im Großraum Mannheim haben wir auf mehreren Schlägen Blattsprenkelungen beobachtet, die wir nicht eindeutig identifizieren können. Wir schicken heute Pflanzen ins Labor und werden das Ergebnis mitteilen. Durch die kalten Nächte sind die Ackerkratzdisteln noch recht klein und oft nur weniger als 10 cm hoch. Warten Sie mit einer Bekämpfung noch ab!
Winterroggen: Weiterhin auf Braunrostbefall achten.
Zuckerrüben: Die Zuckerrüben laufen auf den meisten Flächen sehr schön auf. Auch Bingelkraut, Knötericharten, Ausfallraps und vor allem weißer Gänsefuß sind vorhanden, auch wenn es auf den ersten, schnellen Blick, durch die noch rauhe Oberfläche, nicht danach aussieht.
Bestände intensiv kontrollieren und rechtzeitig behandeln, auch unter diesen trockenen Bedingungen. Den Satz: „Wir warten den Regen ab“ gilt in diesem Fall NICHT! Obwohl der Oberboden ausgetrocknet ist, darf auf den Einsatz von metamitronhaltigen Produkten wie z.B. Goltix Gold nicht verzichtet werden. Die Aufwandmenge kann sich im unteren Bereich orientieren und dann bei den nächsten NAK´s zur Anwendung kommen.
Sojabohnen: Die schwierigste Aufgabe wird sein, die Bohnen auf den feuchten Boden abzulegen. Eine tiefere Saat als 5 cm ist nicht empfehlenswert. Ansonsten verweisen wir auf das letzte Rundschreiben. Welcher Saatzeitpunkt der richtige war, weiß man in der Landwirtschaft oft erst bei der Ernte.
Mais: Von Vorauflaufbehandlungen raten wir aktuell ab.