Ackerbau – Erste Bestände trocknen aus
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 09.11.2018
Aus Sicht von H. Lindner – amtlicher Pflanzenschutzberater und Anbauexperte aus dem Main-Tauber-Kreis - gibt das prognostizierte Novemberwetter Anlass dazu, die Kulturen weiter zu beobachten um gegebenenfalls noch angemessen „reagieren“ zu können.
Wintergetreide: Standortabhängig sind die Kulturen häufig schlecht und sehr ungleichmäßig aufgelaufen; die Unkräuter und Schadgräser entsprechend.
Wenn Wintergetreidebestände 4 Wochen nach der Saat immer noch nicht ausreichend aufgelaufen sind, müssen diese unbedingt regelmäßig kontrolliert werden. Im Landkreis gibt es nämlich schon erste Bestände die wegen starker Verpilzung des Saatkorns oder komplett vertrockneter Keimlinge möglicherweise nachgesät werden müssen. Davon betroffen sind vor allem Flächen auf tonigen, flachgründigen Muschelkalkstandorten. Nach jetziger Wetterprognose kann die „Nachsaat“-Entscheidung aber noch bis zur Monatsmitte hinausgeschoben werden.
Der aktuelle Expertenrat für den Main-Tauber-Kreis:
- Sofern v.a. der Ackerfuchsschwanzauflauf in den Getreidebeständen eher mäßig, oder die Auflaufsituation und Fortentwicklung der Kultur unklar ist, macht eine Herbizidbehandlung zum jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn.
- Sofern die Auflaufsituation des Bestandes aber geklärt und durch starken Ackerfuchsschwanzauflauf eine extreme Besatzsituation im Frühjahr zu befürchten ist, kann es durchaus sinnvoll jetzt noch eine herbizide Maßnahme durchzuführen.
Winterraps: Für den Einsatz von Kerb, Milestone und entsprechenden Produkten ist es momentan noch etwas zu früh, bzw. noch viel zu warm und zu trocken. Die Wetterentwicklung sollte deshalb weiter beobachtet werden, die Behandlung erst dann durchgeführt werden, wenn die Bestände feucht oder nass und noch vernünftig befahrbar sind. Dann ist die Mittelwirkung nachhaltig am besten.