Pflanzenschutzmittel - Effektiver Schutz gegen Drahtwürmer im Kartoffel- und Spargelanbau

Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 13.01.2025

Im zehnten Jahr in Folge erteilt das BVL die Notfallzulassung für Attracap. Im Zulassungszeitraum vom 17.02. bis 19.06.2025 kann das biologische Produkt in den Kulturen Kartoffeln, Süßkartoffeln und Spargel eingesetzt werden. Attracap ist FiBl-gelistet und von den folgenden Prüfungsstandards zugelassen: EU Öko, Demeter, Biokreis, Bioland, Gäa, Naturland. Die reguläre Wirkstoffzulassung wird im Laufe des Jahres erwartet. 

Das Granulat lockt die Drahtwürmer an und infiziert sie mit dem bodenbürtigen Pilz Metarhizium. Auf diesem Weg wird die Population nachhaltig reduziert ohne das übrige Bodenleben zu beeinträchtigen.

Ausbringtechnik ATTRACAP - Die durch das CO2 angelockten Drahtwürmer werden bei Kontakt mit den Pilzsporen infiziert und sterben innerhalb weniger Tage ab. Die infizierten Drahtwürmer verbreiten den Pilz weiter im Boden. So kann bei regelmäßiger Anwendung die Drahtwurmpopulation langfristig auf ein insgesamt niedriges Niveau gesenkt werden.

  • Im Kartoffelanbau wird das Produkt im Frühjahr beim Legen der Kartoffeln in einem Arbeitsschritt als Bandapplikation in die Pflanzenfurche ausgebracht. Die Ausbringung muss mit einem Granulatstreugerät erfolgen. Geeignete und aktuell gelistete Geräte sind auf der Homepage des Julius-Kühn-Instituts (geeignete Granulatstreugeräte) gelistet.

  • Im Spargelanbau wird der Einsatz von ATTRACAP auf Spargelanbauflächen mit schwachem bis max. mittlerem Drahtwurmbefall empfohlen. Appliziert wird zwischen März-April. Der Damm wird abgefräst, sodass der Spargel ca. 10 bis 15 cm unter der Oberfläche liegt. Das Granulat wird auf den abgefrästen Damm gestreut und im selben Arbeitsgang wieder aufgedämmt. Praxistipp: Gute Bodenfeuchtigkeit und warme Bodentemperaturen können die Wirkung unterstützen.

NEU – ATTRACAP kann auch in Form einer Spätapplikation im Mai/Juni/Juli ausgebracht werden. Diese ist besonders förderlich, wenn nach dem Kartoffellegen eine Kälteperiode zu erwarten ist.

Die seit 2020 auf mehreren Standorten erfolgreich getestete, innovative Ausbringtechnik ermöglicht eine zuverlässige Applikation des Granulats. Hierbei wird das Granulat mit Hilfe von 3 oder mehr Schaaren + integriertem Granulatstreugerät in 10-15 cm Tiefe zwischen den Kartoffel- und Spargeldämmen appliziert.

Vorteile dieser Ausbringtechnik: Sichere Wirkung; Möglichkeit (aber keine Notwendigkeit) einer zusätzlichen Befeuchtung des ATTRACAP-Granulats; zusätzliche Belüftung des Bodens, sowie höhere Bodentemperaturen während der Applikation.