Zuckerrüben-Blattkrankheiten
Bei Feldkontrollen am 26.7.wurde in einigen Schlägen mittlerweile bekämpfungswürdiger Krankheitsbefallbefall festgestellt. In 5 von 7 Schlägen liegen die Befallswerte bei Cercospora wenn auch mit Ausnahme eines Schlages (Morscheim 13 % BH) nur knapp über der aktuell gültigen BKS von 5 % befallener Blätter. Vor allem der östliche Donnersbergkreis (Stetten, Einselthum, Morschheim, Bolanderhof) ist betroffen.
In einigen Rübenfeldern ist die Bakterielle-Blattfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae) die Ursache für Fehlinterpretationen, da die Symptome den Cercospora-Blattflecken ähneln. Das Bakterium tritt als Folge von mechanischen Verletzungen wie z.B. Starkniederschläge oder Hagel auf. In den Blattfleckensymptomen mit schwarzbraunem Rand und hellem Innenhof, sind im Gegensatz zu Cercospora aber keine Erregerstrukturen zu finden. Handelt es sich um Cercospora, sind die schwarzbraunen Konidienträger mit der Lupe (10 fache Vergrößerung) gut zu erkennen.
Für eine optimale Terminierung sind eigene Bestandeskontrollen unerlässlich. Bei den meisten Flächen wird man mit einer Behandlung in dieser Woche richtig liegen. Zu dem gilt ab Anfang August eine BKS von 15 % befallener Blätter.
Wegen der längeren Wirkungsdauer ist es sinnvoll, zur Erstbehandlung eine Strobiazolkombination einzusetzen, vor allem bei früher Behandlung und stärkerem Befallsdruck. (Juwel 1,0 l/ha, Sphere 0,35 l/ha bzw. Ortiva + Azol-Partner mit der vollen Aufwandmenge; z.B. Ortiva 0,6 l/ha + Rubric 1,0 l/ha). Bei späteren Terminen oder auch als Zweitbehandlung reichen in der Regel preiswerte Azole aus. Bei mehrfachem Einsatz ist darauf zu achten, die Azolwirkstoffe zu wechseln (Difenconazol: Score, Syrale; Epoxiconazol: Rubric, Duett Ultra). 3 Wochen nach einer Erstbehandlung kann eine Folgebehandlung erforderlich sein. Als BKS gilt dann ein Befall von 45 % kranker Blätter.